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häufige Fragen

Da ich täglich mehrere Anfragen zum Thema Jurtenbau und Jurtenkauf erhalte, reicht meine Zeit leider nicht aus, alle Interessierten umfassend zu beraten UND nebenbei noch die Jurten herzustellen. Daher versuche ich an dieser Stelle schon einmal die häufigsten Fragen umfassend zu beantworten. Bitte lest sie euch aufmerksam durch, die allermeisten Informationen findet ihr schon hier.
Ganz viele Videos mit Anleitungen und Erfahrungen findet ihr auch auf meinem Youtube-Kanal.

  1. Was ist das Besondere an deinen Jurten? Hinterlüftung und Licht
  2. Was kostet ein Extra-Fenster?
  3. Sind deine Jurten voll ökologisch? Warum (nicht)?
  4. Welche Art der Dämmung ist geeignet und wieviel benötige ich?
  5. Kann man einen Ofen installieren?
  6. Kann man auch ein Bad installieren?
  7. Wie ist der Boden der Jurte aufgebaut?
  8. Ich möchte Teile der Jurte selbst herstellen. Ist das auch möglich?
  9. Kann ich auch nur Einzelteile kaufen?
  10. Wo kaufe ich die Lichtkuppel?
  11. Wie kommt die Jurte zu mir?
  12. Wie ist das mit einem Stellplatz und rechtlichen Fragen?
  13. Wie lebt es sich denn so in einer Jurte?
  14. Kann man dich besuchen kommen?

1. Was ist das Besondere an deinen Jurten?

Mein erster Grundgedanke ist es, Jurten so günstig wie möglich anbieten zu können, damit sich viele Menschen das leisten können.
Dazu kommt zweitens mein grundsätzliches Konzept, die traditionelle mongolische Jurte für unser mitteleuropäisches Klima anzupassen. Da es hier viel feuchter ist als in der Mongolei und die Jurten meist auch nicht so oft auf- und abgebaut werden wie bei den Nomadenvölkern, gibt es einige Anpassungen, damit die Jurte nicht einfach weggammelt.
Wie bei einem soliden Haus haben meine Jurten eine Vorbereitung für mindestens 10 cm Dämmung, die man braucht, wenn man auch im Winter darin wohnen möchte. Und damit die Dämmung nicht feucht wird ist sie nach innen und außen jeweils von einer Schicht diffusionsoffener Unterspannbahn (Dampfbremse) umgeben, Das stellt sicher, dass sämtliche Feuchtigkeit, die im Innenraum entsteht, nach außen verdunsten kann, gleichzeitig aber kein Regen von außen eindringen kann. (Wie bei einer Gore-Tex Jacke)
Damit das Verdunstungswasser ablaufen kann, ohne Schaden anzurichten, liegt auf der oberen Unterspannbahn eine zweite Schicht Dachlatten. Diese erzeugen einen kleinen Hohlraum, in dem die Feuchtigkeit an der obendrauf liegenden LKW-Plane kondensieren und zu den Seiten ablaufen kann.
Als oberste Schicht nutze ich LKW-Plane aus PVC. Die stellt sicher, dass wirklich kein Regen eindringt und sie ist nebenbei noch sehr langlebig im Vergleich zu imprägniertem Baumwollstoff. Die letzte Schicht der Außenwand kann aus verschiedenen Materialien bestehen, da sich dort das Wasser nicht mehr stehend sammeln kann wie auf dem Dach. Hier kann man wahlweise imprägnierten Baumwollstoff nutzen. Meine favorisierte Variante sind allerdings Nut- und Feder-Bretter, da diese nicht nur toll aussehen, sondern auch noch diffusionsoffen sind und auch deutlich mehr Stabilität bei höheren Windlasten bringen. Dafür sind sie mittlerweile auch sehr teuer.
Eine weitere Besonderheit meiner Jurten ist die große Helligkeit im Innenraum. Die Lichtkuppel aus Plexiglas sorgt für viel Tageslicht. Als Tür verbaue ich bodentiefe Fenster, durch die auch noch Licht hereinkommt. Für eine richtige Fensterfront kann man noch weitere feststehende Fenster installieren.

2. Was kostet ein Extra-Fenster?

Meine Standard-Fenster sind 1,70m hoch und ca. 80 cm breit. Eines davon ist als Tür bereits im Preis enthalten. Jedes weitere kostet rund 170,- Euro

3. Sind deine Jurten voll ökologisch? Warum (nicht)?

Ich verwende für die Herstellung meiner Jurten nicht nur Naturmaterialien, sondern auch Kunststofffolien wie Unterspannbahn und LKW-Plane. Das ist, wie ich ausführlich unter Punkt 2 beschrieben habe, dem feuchten, mitteleuropäischen Klima geschuldet. Der Kostengünstigkeit ist es geschuldet, dass ich einen simplen Boden aus OSB-Platten oder anderem günstigen Holz anbiete, unter dem gegen die Feuchtigkeit eine Teichfolie aus PVC liegt.
Natürlich könnte man statt dessen auch Kautschukplane und Dielen verwenden. Diese sind aber wesentlich teurer.
Man könnte für die Cover auch Bio-Baumwolle verwenden, die Unterspannbahnen weglassen und statt der LKW-Plane gewachsten Baumwollstoff verwenden. Allerdings ist der Baumwollstoff bei weitem nicht so resistent gegen Verrottung wie die Plane und man muss damit rechnen, die Außenwand ca. alle 3 Jahre zu erneuern, um die Regendichtheit zu garantieren. Ohne die Unterspannbahnen sammelt sich auch leichter Feuchtigkeit in der Dämmung, was bei ökologischen Materialien leicht zu Schimmelbildung führt. Außerdem dringt der Geruch und eventuelle kleine Fasern aus der Dämmung leichter in den Innenraum.
Ich versuche daher soviele Naturmaterialien wie möglich und so wenig High-Tech wie nötig zu verbauen.
Da ich aber sehr viele Anfragen nach einer voll-ökologische Jurte bekommen, werde ich versuchen, auch dafür irgendwann ein Angebot zusammenzustellen.

4. Welche Art der Dämmung ist geeignet und wieviel benötige ich?

Grundsätzlich sind alle Dämmmaterialien geeignet, die man auch beim Hausbau verwendet. Hier möchte ich mich nur auf Natur-Dämmstoffe beschränken.

FILZ: Traditionell haben mongolische Jurten eine Dämmung aus einer oder mehrerer Lagen Filz. Filz ist aus meiner Sicht nicht gut geeignet, da er einen sehr schlechten Dämmwert aufweist, weil er so dünn ist. Noch dazu sind die Kosten dafür recht hoch. Möglich wäre Filz für eine Jurte, die nur in der warmen Jahreszeit genutzt wird und im Winter abgebaut wird, da der Filz sich einfach anbringen lässt.

HOLZFASER, HANF, JUTE: Das sind ökologische Dämmaterialien, die in diversen Stärken in Platten- oder Rollenform angeboten werden. Ich empfehle eine Stärke von mindesten 10 bis 20 cm. Die Verfügbarkeit und Preise unterscheiden sich stark. Da ihr die Dämmung selbst besorgt, informiert euch bitte rechtzeitig vorher über Preise und Lieferzeiten.
Für eine Schicht benötigt ihr für eine Jurte ungefähr:
4m Durchmesser: 35m²
5m Durchmesser: 48m²
6m Durchmesser: 62m²
7m Durchmesser: 78m²

LOSE SCHAFWOLLE: sehr guter Dämmwert, wenn man einen Schäfer an der Hand hat auch recht günstig. Vor allem für das Dach geeignet, an der Wand würde es mit der Zeit zu stark zusammenfallen.
Für eine Schicht von 30 cm benötigt ihr ungefähr (je nachdem, wie komprimiert die Wolle ist):
4m Durchmesser: 4m³
5m Durchmesser: 6m³
6m Durchmesser: 10m³
7m Durchmesser: 13m³

STROHBALLEN: Gut geeignete Dämmung für die Wand. Es können nur die kleinen Quaderballen verwendet werden. Erkundigt euch bei Bauern in eurer Umgebung, wo ihr sie bekommt, welche Maße sie haben und zu welchem Preis. (ca. 2-3 Euro pro Stück)
Folgende Wandfläche muss ungefähr abgedeckt werden:
4m Durchmesser: 22m²
5m Durchmesser: 27m²
6m Durchmesser: 33m²
7m Durchmesser: 38m²

Nachteile der Strohballen und Wolle sind leider Motten und Mäuse, die sich darin einnisten können. Gegen Mäuse könnte man ein Mäusegitter anbringen. Es sollte eine Maschengröße von 6x6mm haben. Zusätzlich hilft natürlich auch eine Katze.

5. Kann man einen Ofen installieren?

Natürlich kann man! Besorgt euch einen Ofen (ein kleiner von 3-5 KW genügt völlig) und ca. 3m Ofenrohr und ich installiere euch beim Aufbau die Durchführung durchs Dach. Dafür nutze ich eine Ofenrohrdurchführung aus Mineralwolle, eine Edelstahlmanschette und ein „Hütchen“, damit es nicht ins Ofenrohr regnet. Gib dafür bitte bei deiner Auftragsanfrage an, dass du gerne einen Ofen installiert hättest und den Durchmesser deines Ofenrohres. Die Kosten dafür liegen bei rund 100,- Euro.
Aber ist das auch sicher? Also ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, allerdings müsste dein Schornsteinfeger vor Ort prüfen, ob er das abnehmen würde. Eine Lösung, die sämtlichen DIN-Normen entspricht, wäre eine seitliche Durchführung nach außen aus einem doppelwandigen, isolierten Edelstahlrohr. Die Kosten dafür sind recht hoch, informiert euch da bitte selbst, wenn ihr das haben möchtet.

6. Kann man auch ein Bad installieren?

Da dein Jurtenplatz vermutlich keinen Anschluss an das örtliche Abwassernetz hat, empfiehlt sich eine autarke Toilette. Das kann ein Campingklo sein, oder eine Trocken-Trenn-Toilette. Die kann man fertig im Internet bestellen, oder man bestellt sich Einzelteile und baut sich selbst eine. Auf Anfrage kann ich das auch für euch übernehmen. Fertige Trenntoiletten haben auch optionale Entlüftungs-Systeme gegen die Geruchsentwicklung. Der Geruch ist zwar nicht sehr stark, aber im Wohnbereich doch eher unerwünscht. Alternativ kann man sich natürlich ein kleines Klo-Häuschen bauen oder gleich eine kleine Bad-Jurte neben die Wohnjurte stellen. Dort kann man dann auch ein Waschbecken und eine Möglichkeit zum Duschen oder Baden einrichten. Je nach euren örtlichen Gegebenheiten könnt ihr eine Wasserleitung oder einen Gartenschlauch anschließen. Ein autarkes System dagegen könnte z.B. eine Pumpe in einem IBC-Tank sein. Für warmes Wasser kann man z.B. einen Camping-Durchlauferhitzer mit Gas nutzen. Das geht dann zum Duschen und auch zum Abwaschen.

Abwasser kann man entweder auffangen und zum Gießen verwenden, in einer Sickergrube sammeln oder ans vorhandene Abwassersystem anschließen. In den ersten beiden Fällen dürfen natürlich keine schädlichen Chemikalien in den Boden gelangen.

Die Bade-Jurte kann genauso gebaut werden wie eine Wohnjurte. Wenn ihr euch jedoch Gedanken über Feuchtigkeit auf dem Boden macht, könnte man entweder Teppiche auslegen oder den Boden gleich ganz weglassen. Dann kann sämtliches Spritzwasser ganz unkompliziert versickern. Gegen Dreck an den Füßen gäbe es natürlich wieder Teppiche oder Vorleger aus Holz.

7. Wie ist der Boden der Jurte aufgebaut?

Um die Kosten möglichst gering zu halten, hat mein Boden einen sehr einfachen Aufbau. Ganz unten liegt eine Teichfolie, die die Feuchtigkeit abhält. Darauf liegen Schalbretter, auf denen dann wiederum die OSB-Platten verschraubt sind. Aufgrund der derzeitigen Preisexplosion kann es sein, dass andere Hölzer wie zB. Dielen zeitweise günstiger sind.
Dieser Aufbau hat dämmtechnisch den Vorteil, dass von unten kein kalter Wind durchzieht und die Schalbretter einen kleinen Hohlraum bilden, der auch noch zur Wärmeisolierung beiträgt.
Für diesen Boden muss der Erdboden sehr glatt eingeebnet werden. Das kann auch durch das Aufschütten von Sand oder Kies geschehen und sollte abgeschlossen sein, wenn ich zum Aufbau der Jurte zu dir komme.
Ich baue keine Podeste oder gedämmte Böden. Falls dein Gelände so beschaffen ist, dass du ein Podest benötigst, bitte ich dich, das selbst zu bauen oder jemand anderen damit zu beauftragen.

8. Ich möchte Teile der Jurte selbst herstellen. Ist das auch möglich?

Du bist handwerklich begabt? Möchtest Kosten sparen? Hast Zeit und eigenes Material? Aus welchem Grund auch immer, grundsätzlich ist es natürlich möglich. Bitte besprecht das in einem persönlichen Gespräch mit mir, in welchem Umfang das sinnvoll und möglich ist. Vielleicht brauchst du Anleitung oder kannst du selbständig arbeiten? Die Preise dafür kalkuliere ich auf Anfrage.

Ich gebe derzeit keine Workshops und biete auch keine Praktika an. Auf meinem Youtube-Kanal Nomadic Fire findet ihr jede Menge Videos mit Anleitungen und Erklärungen zum Jurtenbau.

9. Kann ich auch nur Einzelteile kaufen?

Du hast schon angefangen, deine Jurte selbst zu bauen, aber einzelne Teile kannst du einfach nicht selbst herstellen? Natürlich kannst du auch Einzelteile bei mir kaufen. Bitte sprich vorher mit mir ab, was du vorhast, damit meine Teile dann auch wirklich zu deinen passen. Preise auf Anfrage.

10. Wo kaufe ich die Lichtkuppel?

Die Lichtkuppel kaufst du direkt bei www.liku24.de.
Für eine 4m- und eine 5m-Jurte brauchst du einen Durchmesser von 1,10m und für die größeren Jurten 1,50m Durchmesser.
Ich empfehle eine zweifache Verschalung für einen besseren Dämmwert. Wenn du eine sehr gute Außenwanddämmung hast, kann es sich auch lohnen, eine dreifache Verschalung zu nehmen. Ob deine Kuppel auch mit Hagelschutz ausgerüstet sein soll, kannst du selbst bestimmen.
Bitte beachte, dass die Lieferzeiten bis zu einem Monat betragen können.

10. Wie kommt die Jurte zu mir und was kostet das?

Du kannst die Jurte selbst bei mir abholen (ich lebe bei Schwerin) und selbst aufbauen oder ich liefere sie zu dir und baue sie mit dir gemeinsam auf.

Wenn du sie selbst abholst, brauchst du bis 5m Durchmesser wenigstens einen Kombi mit Dachgepäckträger oder Anhänger. Ab 6 Meter brauchst du mindestens einen Anhänger mit 2m Länge UND einen Dachgepäckträger. Oder einen geräumigen Transporter. Beachte, dass einzelne Bauteile teilweise länger als 3m sind und der Dachkranz einen Durchmesser von 1,5m hat.

Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen, dass ich die Jurte hier bei mir provisorisch aufbaue und sie dann mit dir gemeinsam abbaue. Dabei lernst du gleich, wie alles wieder aufgebaut werden muss. Für diesen Aufwand berechne ich 100,- Euro.

Wenn ich dir die Jurte liefere, kostet der Transport 40 Cent pro Kilometer ab Schwerin. Dazu kommt dann noch der eigentliche Aufbau. Der kostet 200,- Euro pro Tag und dauert üblicherweise einen (4-5m) bis zwei Tage (6-7m). Falls niemand da ist zum Helfen oder bei besonders widrigen Bedingungen kann es auch länger dauern.

11. Wie ist das mit einem Stellplatz und rechtlichen Fragen?

Eine Jurte gilt als Zelt und ist damit eine sogenannte „Fliegende Baute“. In Deutschland darf man sie nur auf Bauland aufstellen und muss sie theoretisch nach 6 Monaten abbauen oder umstellen. Aber auch auf Bauland hat die jeweilige Gemeinde ein Recht zu entscheiden, ob sie dort stehen darf oder das Ortsbild stört. Abhängig von der Befestigung des Untergrundes und der Jurte an sich kann es auch möglich sein, dass die Gemeinde eine Baugenehmigung verlangt. Leider kann ich euch keine Tips geben, wie man eine Baugenehmigung bekommt, da das extrem vom Bearbeiter oder Bürgermeister abhängt. Ich habe derzeit auch noch keine statische Berechnung für meine Jurten, die man üblicherweise für einen Bauantrag bräuchte.

Auf keinen Fall darf man seinen Hauptwohnsitz in der Jurte haben. Man benötigt auf alle Fälle eine reguläre Meldeadresse. Sei es im Haus auf dem gleichen Grundstück oder anderswo.

Man bewegt sich rechtlich mit einer Jurte also immer in einer Grauzone. Für viele Sachen gibt es keine Gesetze, sondern nur Entscheidungen im Einzelfall innerhalb der Gemeinde.
Im Allgemeinen gilt aber immer: Wo kein Kläger, da kein Richter.
Da überall die Suche nach einem Stellplatz schwierig ist, kann ich euch da leider auch nicht weiterhelfen. Gute Anlaufpunkte zum Fragen sind Lebensgemeinschaften, Bio-Höfe und vielleicht Bauern.

12. Wie lebt es sich denn so in einer Jurte?

Ich lebe selbst in einer Jurte und berichte darüber in unregelmäßigen Abständen auf meinem Youtube-Kanal Nomadic Fire, auf Instagram unter nomadichomejurten und auf Pinterest unter Nomadic Home. Dort kannst du dich rundum über mein Leben in der Jurte informieren.

13. Kann man dich besuchen kommen?

Bitte respektiert, dass ich auch ein Privatleben habe. Ich gebe davon schon recht viel über die sozialen Medien und in diversen Berichten preis, aber auch ich genieße gerne alleine oder mit meiner Freundin das ruhige Landleben. Abgesehen davon habe ich so viele Aufträge, dass ich tagsüber die meiste Zeit arbeite oder Jurten ausliefere. Ein Besuch ist also nur in Ausnahmefällen und nach vorheriger Terminvereinbarung möglich.

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